Mittwoch, 17. August 2011

Kultur!

Diese Woche habe ich mich weitergebildet - hört, hört!
Am Montag war ich im Australischen Museum. Am Interessantesten dort war definitiv die Ausstellung über die Geschichte der Aborigines - interessant, aber auch erschreckend. Man weiß ja, dass diese Bevölkerungsgruppe nicht gerade besonders gut behandelt wurde, aber mir wurde dort zum ersten mal richtig bewusst, welches Trauma die Ureinwohner wirklich erlitten haben. Die Augenzeugenberichte von Leuten, die ihren Eltern als Kinder einfach so weggenommen wurden und "weiß gemacht" werden sollten, waren schwer zu ertragen. Eben so die Berichte über (legale) Menschenjagd, Enteignungen, Sklavenarbeit ... und so geht die Liste immer weiter.


Auch heute leben die Aborigines (ähnlich wie die Indianer in Amerika) v.a. in den Städten zumeist unter erbärmlichen Bedingungen, sind oft drogen- oder alkoholabhängig, und werden in Sydney, nach meiner bisherigen Erfahrung, größtenteils als Kriminelle geächtet.


Gerade wenn man sich die Traumgeschichten und die naturverbundene, lebensfrohe Kunst der Aborigines ansieht, die hier Jahrtausende lang in Frieden gelebt haben, beginnt man als Europäer zwangsläufig, ein diffuses Schuldgefühl zu entwickeln.


Ähnlich geht es wohl aber auch vielen (weißen) Australiern - das Verhältnis zu den Ureinwohnern ist höchstambivalent.

Der nächste Teil des Museums war dagegen ein wesentlich fröhlicherer Ort - "Surviving Australia", die (giftigen) Tiere Australiens. Es ist schon wahr, hier gibt es theoretisch eine Menge gefährlicher Tiere, aber wenn man mal ganz realistisch ist, ist das Mortalitätsrisiko hier auch nicht höher als anderswo! :) 1963 wurde z.B. das letzte mal ein Mensch von einem Hai getötet! Ach ja, soviel zu gefährlichen Tieren:


Schön war auch die Ausstellung über Paradiesvögel (da sollte man vor einer Kamera mittanzen, haha):


Und Dinos gab's. Aber die haben wir ja in Berlin auch.


So ähm, soviel zum Australian Museum... heute waren wir dann wieder unterwegs, diesmal auf der Suche nach Museen und Ausstellungen, bei denen man keinen Eintritt bezahlen muss (hab ich schon erwähnt, wie teuer Sydney ist?!). Dementsprechend ... uninteressant waren die Sachen dann auch ;), nur das Parlament war wirklich einen Besuch wert! Hier ein intellektuelles, sowie ganz und gar ungestelltes Foto von mir in der Bibliothek:


Hier regnet es übrigens grad sehr viel, also seid nicht zu neidisch auf den australischen Winter.
Ich mache mir jetzt was zu essen. G'Day und G'Night von mir.

1 Kommentar:

  1. Man könnte fast denken, dass Hundertwasser ein Aborigine war - oder sich zumindest von ihnen hat inspirieren lassen.

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