Sonntag, 15. Januar 2012

2. Teil - die Ostküste

Am 31.12. kehrten wir nachmittags wieder aus Melbourne zurück, um - natürlich - Silvester in Sydney zu verbringen. Wo sonst?! Es war ziemlich spektakulär, wir standen neben der Harbour Bridge (das so genannte Kinderfeuerwerk um 21 Uhr sahen wir am Darling Harbour) und hatten auch einen perfekten Blick auf die Oper. Es war einmalig und ich bin froh, dass Frank mich überredete, dort noch relativ spät hinzupilgern (ich hätte schwören können, dass man um diese Uhrzeit keinen Platz mehr bekommt).

 3, 2, 1 ... HAPPY NEW YEAR!

 Darling Harbour (das so genannte "Kinderfeuerwerk" war schon größer als alles, was ich jemals in meinem Leben gesehen habe.)

Kokettieren unter der Harbour Bridge :P

Ok, das war das. Am nächsten Tag gönnten wir uns eine kleine Ruhepause, denn schon am 2. Januar ging das Programm weiter ... wir flogen frühmorgens nach Brisbane. Die Stadt hat uns nicht sonderlich beeindruckt. Brisbane war früher als ziemlich provinziell bekannt, heute versucht sie sich als Weltstadt! Aber irgendwie fehlte der Charakter - nichts was irgendwie im Gedächtnis bleibt. Weder quirlig wie Sydney, noch künstlerisch und grün wie Melbourne oder lässig wie Cairns. Naja!

Skyline von Brisbane, verschandelt durch eine riesige Schnellstraße.

Zum Glück verbrachten wir also nur einen Tag in Brisbane und fuhren am nächsten Tag mit einer organisierten Busreise nach Fraser Island - der größten Sandinsel der Welt! Fraser war beeindruckend... unheimlich viel weißer Sand, klare blaue Seen, freche Dingos (da muss man sehr aufpassen und wissen, wie man sich verhalten muss) und eine abenteuerliche Fahrt im 4WD-Bus. Sowas habe ich noch nie erlebt - ohne Gurt wäre man oben durch die Decke vom Bus geflogen, so doll hat das geruckelt! (Es gibt dort keinerlei Straßen, nur Sand.) Aber das machte es ja auch sooo lustig!

 Lake Birrabeen, ein Traum von einem See mit schneeweißem Sandstrand

 Unser toller Bus, der im Gegensatz zu vielen anderen Fahrzeugen, NIE im Sand steckenblieb :)

 Bei den sogenannten "Pinnacles", Felsen mit 27 (oder so) verschiedenen Farbtönen

A place for dreaming ;)

So, jetzt aber Schluss mit Eititei, denn eine Sache war ganz und gar nicht schön! Am 2. Tag unserer Tour wurde uns ein so genannter Scenic Flight, also ein Flug im Kleinflugzeug über die Insel, für $70 angeboten. Sowohl unser Tourguide als auch ein Pilot redeten minutenlang auf uns ein, diese tolle Möglichkeit wahrzunehmen... wir würden die Dünen von oben sehen, die Regenwälder, Delfine & Rochen im Wasser... klang ganz toll, aber Frank und ich entschieden uns dagegen. War auch gut so - denn es begab sich so, dass eines der Kleinflugzeuge abstürzte. Keinen Schock kriegen, es ist zum Glück niemandem was schlimmes passiert! Es ist abgehoben, der Motor ist ausgefallen, wieder runtergekommen und hat sich am Strand einmal überschlagen. Wie durch ein Wunder hatten unsere Mitreisenden nur leichte Verletzungen. Naja, sowas trägt nicht grad zur Besserung meiner Flugangst bei, aber OK. (Kleinflugzeuge halt! Pff..)

Nach Fraser ließen wir uns in Noosa absetzen - endlich wieder Noosa, da habe ich euch ja schon einmal von berichtet. Wir gingen baden, ließen uns von Sandmücken stechen (schrecklich!), verfuhren uns abends mit dem Bus [nach Tewantin!!], versuchten uns am Kajakfahren und, und, und ... I like it! Schade bloß dass Conni nicht da war!

Danach fuhren wir wieder nach Brisbane und mieteten uns ein Auto - endlich wieder mobil! Ab hinunter die Ostküste Richtung Sydney!
Es ging zunächst nach Surfers Paradise, wo zufällig gerade ein großes Elvis-"Birthday Bash" mit unzähligen Elvis-Doubles stattfand, das war total witzig... UND, wo ich von einer Bluebottle gestochen wurde. Blöde Quallen! Aua. Naja, das gehört wohl zum Australien-Experience dazu.


 Die Dinger haben kein Gehirn, aber ich unterstelle ihnen trotzdem pure Boshaftigkeit... blöde Dinger.. Grml.

Mein neuer Freund.

Am nächsten Tag fuhren wir ein wenig landinwärts zum Springbrook National Park. Auf dem Weg dorthin begegneten wir einer Koala-Mama samt großem Baby auf dem Rücken. (Und jetzt alle: ohhhh süüüüß!)

G'day!

Im Nationalpark machten wir dann eine ganz tolle Wanderung im Regenwald, die uns zu einigen Wasserfällen und tollen Ausblickspunkten führte. Endlich mal etwas Bewegung!



Der sogenannte "Best of all Lookout". Joah, haut hin!

Im weiteren Verlauf unserer Reise ging es nach Byron Bay, dem Hippieparadies Australiens! Oh JE... kaum fuhren wir in die Stadt, winkte mir schon so ein alter Typ vom Straßenrand zu (kein Hemd, graue Locken, Blumenhose) und begann mir Kusshände zuzuwerfen ...Tja. Aber sonst hat es mir super gefallen. ;) Ein Hippiefoto habe ich leider nicht!
Dafür wurde der Tag noch umso spannender... während der Dämmerung blickte ich aus dem Autofenster und sah durch die Bäume einen Golfplatz voller Kängurus. Wir bogen ab, um uns das genauer anzugucken. Es war absolut le-gen-där. Ich habe so etwas bisher nur in einer Doku gesehen. Der gesamte Golfplatz war voller Kängurus... große Männchen, trächtige Weibchen, kleine Joeys (Babykängurus!!) ... überall.

 Auch nur ein kleiner Ausschnitt, es waren noch soviele mehr...

Kängurus haben komische Hände, oder?!

Also das war ein Highlight! Wusstet ihr, dass es mehr Kängurus als Menschen in Australien gibt? Überrascht mich nicht mehr.

Jaa... ansonsten sind wir eben seeeehr viel Auto gefahren auf der Reise --> über 1000 km in 4 Tagen (naja, nur Frank, ich durfte ja nicht als "young driver" unter 25). Zum Ausflippen: auf dem "Highway" darf max. 100 km/h gefahren werden und die doofen anderen fahren dann auch noch grundsätzlich auf der Mittelspur und nicht links, wie es sich gehört ... what's wrong with you, Aussies??? Naja, in Karuah reagierten wir uns dann beim Sonnenuntergang ein wenig ab ...



Und zum Schluss ging es wieder ab nach Sydney. Das Ende einer sooooooo tollen Zeit.

Frank ist inzwischen wieder weg, ich bin noch hier. Noch. Bei jedem Gang denke ich mittlerweile nach, ob ich ihn hier zum letzten mal mache ;) Gestern war meine Abschiedsparty in Geegal - das war schön!

Jetzt werde ich anfangen zu packen.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Still here ... nicht mehr lange

Ein bisschen schade finde ich es auch, dass der Blog so eingeschlafen ist, aber ich bin einfach nicht mehr hinterher gekommen ;) Das Problem ist, dass die Fotos soooooo lange zum Hochladen brauchen - einmal habe ich einen Versuch gestartet, noch einen Tasmanien-Eintrag zu Stande zu bringen, aber da klappte plötzlich gar nichts mehr. Irgendwann war mein kleines Notebook dann doch überfordert von den ganzen Sachen, die ich hier mit ihm angestellt habe!

Also, ich versuche jetzt einfach mal, alles schön zusammenzufassen! In 4 Tagen geht es für mich ja schon nach Hause... ahhhhh. Wo ist die Zeit?

Wo waren wir? Also: nach meinem tollen Aufenthalt an der Sunshine Coast düste ich wieder nach Sydney, wo ich nur zwei Tage später meine Mutter vom Flughafen abholte. Nach halbwegs überstandenem Jetlag absolvierten wir das übliche Sydney-Programm mit Oper, Harbour Bridge, Botanischem Garten, Paddys Market... alles was hier schön ist halt. Überrascht wurden wir dabei vom Wetter - es regnete und war ganz schön kalt! Und das im Dezember = eigentlich Sommer!!!

Ohne lange Verschnaufpause und nur zwei Tage nach ihrer Ankunft flogen wir nach Tasmanien/Hobart, wo wir eine 10-tägige Bus-Rundreise antraten! Die Natur war wunderschön, die Reisegruppe leicht überaltert (fast alle über 70!!) und alles in allem haben wir viel gelernt über den kleinen Zipfel Australiens, der leider oft übersehen wird. Geschockt hat mich folgendes: Tasmanien hat die meisten Suizide, Depressionen, alleinerziehenden Mütter, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hält noch weitere Negativrekorde in Australien. Es gibt außerdem die höchste Arbeitslosigkeit und die niedrigsten Löhne. Es ist also offenbar nicht so leicht, sich als Tassie über Wasser zu halten! Jedoch beißen sich die Leute durch und auch auf der Insel wurden wir mit der gleichen, wenn nicht noch größeren, Freundlichkeit wie auf dem Festland konfrontiert. :)
Auch interessant: die Tassies sind so ziemlich alle miteinander verwandt, weil sie auf einen kleinen gemeinsamen Genpool zurückgehen ... man möchte ja nicht den Begriff Inzucht benutzen!

Jedenfalls umrundeten wir die Insel (ungefähr so groß wie Bayern) innerhalb von 10 Tagen und erfreuten uns an massenhaft unberührter Natur - Regenwälder, Wasserfälle, klare Seen, Gebirge ... und natürlich an tollen Tiere, wie Schnabeligel, Pademelons (die kleinsten Wallabies der Welt), Wombats und Tasmanischen Teufeln (naja gut, die ehrlicherweise nur im Zoo!)

 Zahmes Wallaby <3

 Schnabeligel beim Ameisenfressen ... ich liebe diese Tiere, die sind so abgefahren!

Mutter & Tochter irgendwo in Tasmanien im Wind :)

Traurig aber wahr: ich habe noch viiiiel mehr tolle Fotos und Details von Tasmanien parat, aber jetzt grad nicht die Ressourcen, sie hier zu präsentieren ;) Vielleicht werde ich mal noch ein Fotoalbum erstellen.
Nach Tasmanien erlebten wir jedenfalls noch viele andere tolle Sachen: so besichtigten wir die Jenolan Caves, die ältesten Höhlen der Welt in der Nähe der Blue Mountains ... wir gingen in den berühmten Taronga Zoo und fuhren nach Jervis Bay, um Delfine zu beobachten. Es war eine tolle Zeit für uns beide, denke ich!

NEXT! Kaum war meine Mutter ins Flugzeug gestiegen, stand auch schon mein nächster deutscher Gast auf der Matte ... auch ein ganz besonderer Gast natürlich, nämlich der FRANK! :)
Das machte einen richtig neidisch: er schien so etwas wie Jetlag gar nicht zu kennen. Gut, umso besser, dann konnte das Touristenprogramm nämlich gleich richtig losgehen. Wir guckten uns die Oper an, Harbour Bridge, den Botanische Garten ... moment, hatten wir das nicht schon? Naja, zum Glück wird einem sowas nie wirklich langweilig.

Auch nur wenige Tage später, bestiegen wir das Flugzeug nach Melbourne (Ja, meine Klimabilanz ist SCHLECHT). Melbourne... wir verbrachten nur zwei Tage dort, doch lernten die Stadt lieben! Grün, entspannt, nicht so überlaufen ... das genaue Gegenteil vom stressigen Sydney. We love Melbourne!


In Melbourne mieteten wir uns ein Auto und stürzten uns in den Linksverkehr! Naja, 99% der Zeit war es Frank ;) Wir fuhren die so genannte Great Ocean Road ab - eine wunderschöne Strecke entlang der Küste von Melbourne Richtung Adelaide. Traumhaft. Wundervolle Strände, unzählige beeindruckende Felsformationen, Straßen, die sich direkt am Meer entlangschlängeln, Koalas und Papageien in den Bäumen, Kängurus am Straßenrand ... Urlaubsfeeling pur.



Ein nicht ganz unberührter Strand in der Nähe der Felsformation der "12 Apostel", aber trotzdem toll

Auch hier könnte ich wieder viiiiiiel mehr Fotos posten, aber das passiert an dieser Stelle mal nicht.

Ich geh jetzt ins Kino - "The Iron Lady" mit Meryl Streep gucken!

Der Rest des Reiseberichts, inklusive Silvester in Sydney, und unsere Reise die Ostküste hinab, folgt ganz bald! (Oh wie oft habe ich schon so etwas versprochen ...)

Germany, bald bin ich wieder da!