Ich bin wieder da! Was für ein anstrengendes Wochenende war das denn? *PUH* Aber von vorne:
Am Freitagabend ging es für uns (6 Freunde aus Geegal und noch eine ganze Menge anderer Leute, v.a. internationale Backpacker) los nach Gerroa – ein kleiner Ort, 2 Autostunden südlich von Sydney, der den Seven-Mile Beach beherbergt, DER ideale Strand für Surfanfänger.
Ganz so schön war es dann leider nicht wie auf diesem Bild ...
Während der Fahrt wurde uns bereits zum ersten Mal vor Augen geführt, wie hyperaktiv und „pumped“ man offenbar als Surflehrer sein muss. Immer gut drauf, alle braun gebrannt (bzw. der typische Wetsuit-Tan mit einem sehr braunen Kopf und einem mittelbraunen Körper) und allgemein einfach typisch Aussie. „Havin‘ a good time, buddies??? Whooooooo!“ (Ge-whoooo-t wurde an diesem Wochende generell sehr viel ;) Als wir im Surfcamp ankamen, war es bereits dunkel und wir unternahmen nicht mehr viel bis es ins Bett ging. Wir übernachteten in Beach Cabins, also kleinen Häuslein mit jeweils 6 Betten (perfekt für unsere Sechsergruppe).
Der nächste Tag begann dann auch ganz schön früh – um 7 Uhr gab es Frühstück und um 8 mussten wir in unsere Wetsuits (Neoprenanzüge) steigen.
Wir hatten nicht das allerbeste Wetter, relativ kühl, aber wenigstens regnete es nicht. Und dann ging es los, auf zum Seven Mile Beach. Nach einem kleinen Fußmarsch bekamen wir unsere Bretter ausgehändigt –große Softboards, also stabil zum Draufstehen und weich, damit es nicht so weh tut, wenn es einem auf den Kopf oder sonst wohin auf den Körper knallte. Wir wurden in mehrere Grüppchen aufgeteilt und bekamen jeweils unseren persönlichen Surf Instructor zugeteilt. Unserer, ein ganz junger Neuseeländer namens Tom, sollte sich dann wirklich als eine Seele von Mensch herausstellen (die waren alle nett, aber einige auch ziemliche Poser). Ich hatte nämlich ganz schöne Probleme, mehr als alle anderen ;). (Ist das eigentlich immer so bei mir?!)
Bitte keine Kommentare zu meiner Sitzhaltung, v.a. im Vergleich zu Delphine neben mir. FURCHTBAR!
Trockenübungen im Paddeln sprich Sandumgraben
Im Wasser war das alles also etwas schwerer und deshalb war ich auch kurz vorm Verzweifeln, als ich es nach der ersten Doppelstunde immer noch nicht geschafft hatte, wenigstens einmal auf dem Brett zu stehen. Kurzer Exkurs, so läuft das ab: ihr legt euch mit dem Bauch auf das Brett und blickt dann hinter euch. Wenn ihr eine gute Welle kommen seht, beginnt ihr kräftig zu paddeln. Wenn euch die Welle trifft, paddelt ihr noch 3-mal und dann steht ihr einfach auf und bleibt möglichst auch stehen.
Jaja, das aufstehen, ach und die Balance, bei den anderen sah das so leicht aus, aber ich stellte mich an, wie der erste Surfer auf der Welt und quälte mich ab, wie eine Hundertjährige. Extrem unelegant sah das bei mir zumindest auf den Videos aus, denn wir wurden ständig gefilmt und haben uns das Ganze dann kurz darauf beim Essen angeguckt. Seeeeehr lustig, aber auch sehr peinlich.
Unschwer zu erkennen, das bin nicht ich, aber so sieht's aus wenn's klappt!
Jaja, das aufstehen, ach und die Balance, bei den anderen sah das so leicht aus, aber ich stellte mich an, wie der erste Surfer auf der Welt und quälte mich ab, wie eine Hundertjährige. Extrem unelegant sah das bei mir zumindest auf den Videos aus, denn wir wurden ständig gefilmt und haben uns das Ganze dann kurz darauf beim Essen angeguckt. Seeeeehr lustig, aber auch sehr peinlich.
Naja, da war ich also schon kurz vorm Aufgeben, aber irgendwie schaffte ich es über die Mittagspause wieder neue Kraft zu schöpfen, und sieh an: am Nachmittag bin ich dann doch das erste Mal aufgestanden *Hallelujahhhh*… Zwar nur ein paar Sekunden, aber immerhin. Tom, der mich wirklich unermüdlich motivierte und coachte hat sich sogar noch mehr gefreut als ich, glaube ich! :) Im Laufe des Wochenende mutierte ich generell etwas zum Sorgenkind von allen Surflehrern, aber später mehr dazu.
Bereits abends taten uns die Arme wahnsinnig weh – kein gutes Zeichen. Es ging noch in den Pub, gab Abendessen und letztendlich sind wir schon um 21 Uhr ins Bett gegangen. Surfen ist so anstrengend, v.a. der Part, wenn man erstmal aufs Meer rausschwimmen muss mit dem Brett, denn die Wellen werfen einen immer wieder zurück …
Glückliche Menschen nach dem Abendessen - Lucie, Ari, Ich, Roc, Nina und Delphine.
Nachts wachten wir vom Geräusch strömenden Regens auf. Oh-oh … und tatsächlich, heute Morgen regnete es dann immer noch wie aus Eimern, der Himmel war von grauen Wolken bedeckt und es war sehr windig. Ich konnte nicht fassen, dass wir wirklich surfen gehen sollten.
Verregnetes Surfcamp (die Cabins waren zentral um diesen Hof angeordnet)
Es waren um die 10-12 Grad und unsere Wetsuits waren nass, weil sie nachts draußen gehangen hatten. Bei solchen Temperaturen in einen nassen Neoprenanzug einsteigen? Nicht so schön, wie ihr euch vorstellen könnt! *BIBBER*… Ehrlich gesagt, es war ganz schlimm! Als wir am Strand ankamen, waren wir bereits völlig durchweicht. Ach ja, unsere Instructors waren natürlich trotzdem immer noch total pumped und haben versucht gute Laune zu verbreiten. (Was die bloß nehmen? Das will ich auch …)
Als wir am Strand entlang rannten, um uns aufzuwärmen, stach uns der Regen von der Seite ins Gesicht, wie Hagel und die Wellen schäumten völlig wild durcheinander – ich war einfach nur geschockt! Sie meinten dann zu uns, dass normalerweise bei jedem anderen Strand das Surfen jetzt verboten sein würde, aber hier am Seven-Mile Beach hätten wir Glück, denn da ist es selbst bei solchen Bedingungen noch möglich surfen zu gehen. Warum beruhigte mich das bloß nicht?... Während alle anderen schon im Wasser verschwanden traute ich mich nicht. Irgendwie überwand ich dann aber doch noch meine Angst und ging nach mehrmaligem guten Zuspruch ins Wasser. Letztendlich hatte ich auch einen richtig guten Lauf und blieb einmal bis zum Ende (also bis zum Strand) auf dem Board stehen. Trotzdem verschluckten mich auch des Öfteren die Wellen, was ich aber schon kannte – dann klatscht die Welle über einem zusammen und das Board fliegt ganz woanders hin, aber man hängt ja mit dem Fuß dran und wird folglich ein paar Sekunden unter Wasser gezogen. Mhh lecker, Salzwasser! Ist schon angsteinflößend, aber in der Regel taucht man immer wieder auf, haha. (Keine Sorge, das war bei uns immer ein Bereich, wo man noch stehen konnte.) Naja, und dann knallte mir das doofe Board doch tatsächlich auf den Kopf und ich entschloss mich spontan, das Wasser zu verlassen. Viele andere konnten kurz darauf auch nicht mehr (das Wetter war verrückt, hab ich das schon erwähnt????), also war ich letztendlich nur 45 Minuten im Wasser und wir gingen zurück. Aber trotzdem – ich war richtig stolz auf mich. Auch die Freude in den Gesichtern von den Surflehrern, wenn ich nur mal 2,3 Sekunden auf dem Board stand, sprach mal wieder Bände, denn sie hatten sich in den letzten zwei Tagen sehr viel Selbstkritik von mir anhören müssen (I feel stupid, I’m not good at this, I can’t do it, ETC.) Ich glaube ich bin nicht so gut in positivem Denken … ;) HACH, ich versuch’s ja schon.
Als wir am Strand entlang rannten, um uns aufzuwärmen, stach uns der Regen von der Seite ins Gesicht, wie Hagel und die Wellen schäumten völlig wild durcheinander – ich war einfach nur geschockt! Sie meinten dann zu uns, dass normalerweise bei jedem anderen Strand das Surfen jetzt verboten sein würde, aber hier am Seven-Mile Beach hätten wir Glück, denn da ist es selbst bei solchen Bedingungen noch möglich surfen zu gehen. Warum beruhigte mich das bloß nicht?... Während alle anderen schon im Wasser verschwanden traute ich mich nicht. Irgendwie überwand ich dann aber doch noch meine Angst und ging nach mehrmaligem guten Zuspruch ins Wasser. Letztendlich hatte ich auch einen richtig guten Lauf und blieb einmal bis zum Ende (also bis zum Strand) auf dem Board stehen. Trotzdem verschluckten mich auch des Öfteren die Wellen, was ich aber schon kannte – dann klatscht die Welle über einem zusammen und das Board fliegt ganz woanders hin, aber man hängt ja mit dem Fuß dran und wird folglich ein paar Sekunden unter Wasser gezogen. Mhh lecker, Salzwasser! Ist schon angsteinflößend, aber in der Regel taucht man immer wieder auf, haha. (Keine Sorge, das war bei uns immer ein Bereich, wo man noch stehen konnte.) Naja, und dann knallte mir das doofe Board doch tatsächlich auf den Kopf und ich entschloss mich spontan, das Wasser zu verlassen. Viele andere konnten kurz darauf auch nicht mehr (das Wetter war verrückt, hab ich das schon erwähnt????), also war ich letztendlich nur 45 Minuten im Wasser und wir gingen zurück. Aber trotzdem – ich war richtig stolz auf mich. Auch die Freude in den Gesichtern von den Surflehrern, wenn ich nur mal 2,3 Sekunden auf dem Board stand, sprach mal wieder Bände, denn sie hatten sich in den letzten zwei Tagen sehr viel Selbstkritik von mir anhören müssen (I feel stupid, I’m not good at this, I can’t do it, ETC.) Ich glaube ich bin nicht so gut in positivem Denken … ;) HACH, ich versuch’s ja schon.
Die heiße Dusche danach war wie immer der schönste Moment des Tages (für mich zumindest). Dann guckten wir beim Essen wieder Fotos und erfuhren dabei den Preis, den wir für sämtliche unserer Aufnahmen berappen sollten – 50 Dollar! PLUS Surfmagazin, PLUS Surf-DVD, das ganze Paket eben. Direkt lächerlich, es wurde plötzlich kommerziell wie bei einer Verkaufsveranstaltung, das hat mir das Ganze wieder etwas madig gemacht. Da ich aber auf fast allen Fotos und Videos sowieso nur mit völlig angespanntem Gesicht beim Fallen und scheinbaren Ertrinken zu sehen war, hatte ich überhaupt kein Problem damit, mich dagegen zu entscheiden (wäre zwar lustig gewesen, aber nee, das war es mir nicht wert). Andere hatten dagegen so richtig schöne elegante Aufnahmen auf dem Brett und wurden dann so lange bequatscht, bis die die $50 dafür locker machten. Alles andere wurde dann wieder gelöscht! BAM. Naja, wenigstens existieren ein paar Bilder von mir im Wetsuit!
Leicht aufgedreht nach dem Kampf mit den Wellen im Regen ...
Und immer noch unter Strom...
Abgesehen davon hoffe ich ja eh, dass ich nicht das letzte Mal surfen war.
Surfer-Chicks. Mit solchen spitzen "Performance-Boards" sind wir aber gar nicht gesurft - alles nur Show :P
Die Vorstellung, in Sydney „allein“ (also ohne Surflehrer) surfen zu gehen ist zwar komisch – allein entscheiden, welche Welle gut ist, ob man die richtige Position eingenommen hat, ob man am richtigen Ort ist, ob gute Surfbedingungen sind etc. pp. – aber dazu sollten wir jetzt zumindest theoretisch in der Lage sein (wir hatten auch noch eine Theoriestunde). Naja, ich lasse es ruhig angehen und warte vor allem erstmal auf besseres Wetter. Es ist so furchtbar kalt hier, in Gerroa wie in Sydney.
Ach ja, hier noch ein Aufruf: wenn mir jemand neue Arme beschaffen kann, wäre ich sehr dankbar! Der Muskelkater ist von einem Ausmaß, das ich noch nie erlebt habe!! Im Wasser war der Adrenalinspiegel zu hoch, um daran zu denken, aber ich habe nachmittags bestimmt fünf Versuche gebraucht, um mich auf mein Hochbett zu stemmen und auch Bewegungen wie Haarebürsten oder Schuhe anziehen sind seeeeeehr qualvoll. Aber genug gejammert – immerhin kann ich jetzt sagen, dass ich in Australien surfen war! *WHOOOOOO*
Happy Surfers
P.S.: Der absolute Brüller! Guckt euch auf dem Gruppenbild mal den 4. von rechts oben an. Ist nicht einwandfrei zu erkennen, aber das war unser sächsischer RON WEASLEY! Der Junge sah 1:1 aus wie Ron, es war beinahe unheimlich - der arme Kerl, alle nannten ihn nur "the wizard" etc. So bald er den Mund aufmachte, kam aber kein Oxford-Englisch, sondern ein sauberes Säggsch heraus.
Whoo!
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